Die Donnernessel - Ein kleiner Exkurs zur Namensgeberin

Donnernessel ist ein alter Name für ein wunderbar vielseitiges Gewächs - die Brennnessel. Sie ist, trotz ihres Rufs, überaus vielseitig. Ihren Namen, und auch ihren Ruf, verdankt sie den Brennhärchen, die beim direkten Kontakt mit ungeschützter menschlicher Haut sehr unangenehm wirken. Um den Brennhärchen zu entgehen, schützen beim Pflücken Gartenhandschuhe und geschlossene Bekleidung.

Einmal geerntet, kommt die Vielseitigkeit dieser Pflanze zur Geltung.

Brennnesseln sind zu vielem zu gebrauchen:

Naturheilkundliche Anwendung

Blätter, Samen und Wurzeln der Brennnessel finden schon lange in der Naturheilkunde Anwendung. Den Samen dieser krautigen Heilpflanze wird eine kräftigende und vitalisierende Wirkung bescheinigt. Extrakte aus der Wurzel wirken durchblutungsfördernd und entzündungshemmend, Brennnesseltee harntreibend und entschlackend. Als Heilpflanze wird die Brennnessel daher vor allem bei Harnwegsinfektionen und rheumatischen Erkrankungen eingesetzt.

Für die Ernährung

Soll die Donner- bzw. Brennnessel roh weiterverwendet werden, kann man die Pflanzenteile zwischen zwei Tücher legen und mit einem Nudelholz leicht ausrollen. Werden die geernteten Pflanzen erhitzt, ist kein zusätzlicher Schritt notwendig, um die Brennhärchen zu entschärfen.

Die Blätter lassen sich ähnlich wie Spinat zu schmackhaften Gemüsegerichten verarbeiten, als Zutat für Smoothies verwenden oder können – getrocknet oder frisch – als Tee genossen werden. Geröstete Brennnesselsamen werten Joghurt, Müsli oder Salate auf.

Sie ist ein Superfood

Brennnesseln enthalten die Mineralstoffe Kalzium, Magnesium und Kalium sowie Eisen und Silicium. Außerdem sind sie wertvolle Lieferanten von Vitamin A und Vitamin C und stellen eine gute Quelle für pflanzliches Eiweiß dar. Völlig zu Recht kann man die Brennnessel als einheimisches Superfood bezeichnen.

Im Garten und aus dem Garten

Brennnesseljauche ist aufgrund des relativ hohen Stickstoffgehalts ein sehr wirksamer und natürlicher Dünger. Sie stärkt die Pflanzen und wappnet sie auf diese Weise gegen Schädlingsbefall. Zur Schädlingsbekämpfung wiederum ist ein Brennnesselsud geeignet. Außerdem können aus der Brennnessel Fasern zur Textilherstellung gewonnen werden. Ein altbewährtes Verfahren, das auch heutzutage wieder Anwendung findet. Brennnesselfasern sind innen hohl und wirken somit isolierend, so kühlen sie bei Sommerhitze und wärmen bei Kälte.

Insekten brauchen sie

Nicht zuletzt dient die Brennnessel vielen einheimischen Schmetterlingsraupen als Nahrungsquelle. Für die Raupen von Admiral, Kleiner Fuchs und Tagpfauenauge stellt die Große Brennnessel sogar die einzige dar.

Es gibt also viele, gute Gründe, um der Donnernessel dauerhaft einen Platz im Garten einzuräumen!